Wie wählt man die richtigen Zeiteinheiten für einen erfolgreichen Handel?

Wurden Sie schon einmal enttäuscht, weil Sie von einer Marktbewegung überrascht wurden, als ein vielversprechendes Handelssignal auf Ihrem Chart erschien? Der Grund für dieses enttäuschende Szenario könnte die Vernachlässigung von Zeiteinheiten beim Handel sein. Die Preise von Vermögenswerten entwickeln sich je nach den verwendeten Zeiteinheiten unterschiedlich. Ein Aufwärtstrend auf einer 4-Stunden-Zeiteinheit kann sich auf einer Tageszeiteinheit als Schwankungsbereich oder sogar als Abwärtstrend herausstellen. Die Frage ist also, welche Zeiteinheit zu bevorzugen ist. Es ist wichtig, die Preise von Vermögenswerten aus mehreren verschiedenen Zeitperspektiven zu betrachten.

Was ist eine Zeiteinheit im Handel?

Zeiteinheiten im Handel sind verschiedene Zeitintervalle, die zur Analyse von Finanzdaten auf den Märkten verwendet werden. Sie sind für das Verständnis der Kursschwankungen von Vermögenswerten und die Entwicklung effektiver Handelsstrategien von wesentlicher Bedeutung. Jede Kerze oder jeder Balken in einem Diagramm repräsentiert einen bestimmten Zeitraum (eine Stunde, einen Tag oder sogar eine Minute).

Jede Zeiteinheit hat unterschiedliche Merkmale, die die Wahrnehmung des Marktes durch die Händler beeinflussen können. Langfristige Charts (Tages- oder Wochencharts) vermitteln beispielsweise einen Eindruck von den Kursbewegungen über einen langen Zeitraum hinweg. So lassen sich wichtige Markttrends, wichtige Unterstützungs- und Widerstandsniveaus und potenzielle Drehpunkte erkennen. Kurzfristige Charts, wie Intraday-Charts (Minuten- oder Stundencharts), liefern detailliertere Informationen über kurzfristige Kursbewegungen. Diese Charts können nützlich sein, wenn Sie schnell in Positionen ein- und aussteigen und von schnellen Marktbewegungen profitieren möchten.

Wie wähle ich die richtige Zeiteinheit?

Die Zeiteinheit ermöglicht es Ihnen nicht nur, die Kursbewegungen über einen bestimmten Zeitraum zu analysieren, sondern dient auch als Bezugspunkt für die Festlegung der Häufigkeit Ihrer Handelsgeschäfte. Wenn die für die Analyse verwendete Zeiteinheit groß ist (Monat, Woche oder Tag), dann wird der Handel die Form einer langfristigen Investition annehmen, die als Swing-Trading bezeichnet wird. Werden dagegen kürzere Zeiteinheiten wie m1, m5 oder m15 verwendet, ist die Haltedauer kürzer, was eher dem sehr kurzfristigen Handel, dem so genannten Scalping, entspricht. Es gibt keine perfekte Zeiteinheit für den Handel. Es hängt alles von Ihrem Handelsstil ab und davon, wie viel Zeit Sie dafür aufwenden können. Die beste Zeiteinheit ist die, die zu Ihrer Strategie passt und in der Sie die besten Ergebnisse erzielen können.

Zeiteinheiten für mittel- und langfristiges Trading

Swing Trading ist ein besonders flexibler und vielseitiger Handelsstil. Er ermöglicht es Ihnen, Positionen über Stunden, Tage oder Monate zu halten. Ziel ist es, wiederkehrende Trends (Muster) zu erkennen, um Kursbewegungen zu antizipieren. Um den Handel stressfrei zu gestalten, wählen Sie größere Zeiteinheiten. Je größer die Zeiteinheit ist, desto weniger müssen Sie den Markt ständig beobachten. Dieser Ansatz ist auch für Einsteiger in die technische Analyse sinnvoll. 

Das Entschlüsseln von Charts kann anfangs sehr zeitaufwändig sein. Durch die Wahl eines größeren Zeitrahmens erhalten Sie die Zeit, die Sie benötigen, um den Markt zu beobachten und Aufträge zu erteilen. So erhalten Sie eine Vorstellung von den Trends auf dem Markt oder in dem Finanzinstrument, das Sie handeln möchten. Sobald Sie ein vertrautes Muster erkennen und die wahrscheinliche Richtung der Kursbewegung einschätzen können, können Sie zu einem kleineren Zeitrahmen wechseln, um Ihren Einstiegspunkt zu verfeinern.

Zeiteinheiten für den kurzfristigen Handel

Der Intraday-Handel, auch Day-Trading genannt, findet, wie der Name schon sagt, im Laufe eines einzigen Tages statt. Alle Positionen werden am Abend desselben Tages geschlossen. Dieser Ansatz erfordert eine gründliche technische Analyse der Märkte, um rechtzeitig Trades zu tätigen. Dazu muss man sich die Zeit nehmen, die Charts zu beobachten. Zeiteinheiten von einer Stunde (H1) und fünfzehn Minuten (m15) eignen sich für die Analyse von Trends und das Erkennen von Richtungsänderungen an den Märkten.

Zeiteinheiten für den sehr kurzfristigen Handel

Beim Scalping geht es darum, von kleinen Marktbewegungen zu profitieren. Die Positionen bei diesem Ansatz dauern nur wenige Minuten oder sogar Sekunden, nicht länger. Daher werden für Scalping-Charts Zeiteinheiten von wenigen Sekunden bis maximal 5 Minuten verwendet. Sie können auch Charts wählen, die nicht auf der Zeit, sondern auf der Anzahl der Trades (Ticks) basieren.

Wenn Sie die Charts sorgfältig studieren, können Sie die Kursschwankungen in Echtzeit verfolgen und Einstiegs- und Ausstiegspunkte für Ihre Trades wählen. Der Vorteil des Scalping besteht darin, dass es für einen begrenzten Zeitraum praktiziert werden kann. Sie können schnell ein- und aussteigen. Als Faustregel gilt jedoch: Je kleiner die Zeiteinheit ist, desto mehr Informationen erhalten Sie gleichzeitig. Und dieser Informationsüberschuss kann dazu führen, dass man auf falsche Signale hin Positionen eingeht. Aus diesem Grund erfordert Scalping höchste Konzentration und eine gute Vorbereitung.

Die Methode der drei Zeiteinheiten

Die Methode der drei Zeiteinheiten ist eine Methode, bei der ein Finanzwert auf drei verschiedenen Zeitskalen untersucht wird, bevor eine Handelsentscheidung getroffen wird. Durch die Anwendung der Methode der drei Zeiteinheiten erhalten Sie einen Überblick über den Markt auf verschiedenen Zeitebenen. Dies hilft Ihnen, die zugrunde liegenden Trends besser zu verstehen und eine bessere Handelsentscheidung zu treffen. Wenn beispielsweise alle drei Zeitrahmen Aufwärtstrends aufweisen, kann dies ein starkes Signal für den Einstieg in eine Kaufposition sein. Sind die Trends hingegen in allen Zeitrahmen rückläufig, ist es besser, Long-Positionen zu vermeiden und nach Verkaufsmöglichkeiten Ausschau zu halten, wenn das Signal dies zulässt. Je nach Ihrem Handelsprofil werden die drei Zeiteinheiten nicht identisch sein.

Schlussfolgerung

Die kluge Wahl der Zeitskalen ist eine Schlüsselqualifikation für einen erfolgreichen Händler. Wird die Analyse der Zeiteinheiten ignoriert, kann dies zu Verlusten und verpassten Chancen führen. Die beste Strategie besteht darin, hohe Zeitskalen für die Analyse von Trends und niedrige Zeitskalen für optimale Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu verwenden. Regelmäßiges Üben und Training helfen Ihnen, sich an den Markt anzupassen und Ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Probieren Sie es aus!